Nicht alles, was laut ist, ist wahr. Und nicht alles, was leise ist, ist klein.
Manchmal scheint es, als würden wir genau wissen, was wir wollen. Wir haben Ziele, Visionen, Pläne – und trotzdem bleibt da ein leiser Zweifel. Ein Gefühl, das sich nicht greifen lässt. Es ist, als würden wir auf etwas zusteuern, das uns zwar antreibt, aber nicht erfüllt. Und genau hier liegt der feine, aber tiefgreifende Unterschied zwischen einem Ego-Ziel und einem echten Seelenruf.
Ein Ego-Ziel entsteht oft aus Mangel. Aus dem Wunsch, etwas zu kompensieren. Gesehen zu werden. Etwas zu beweisen. Es trägt eine Spannung in sich, ein Müssen, ein Drang. Ein Seelenruf hingegen ist leise – und gleichzeitig unwiderstehlich. Er kommt nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Innersten. Er ruft nicht laut, aber er ruft klar. Und wer ihn hört, kann nicht mehr weghören.
In diesem Artikel tauchen wir ein in diesen energetischen Unterschied. Und vielleicht erkennst du dich an mehr als einer Stelle wieder. Vielleicht spürst du, dass es nicht darum geht, mehr zu erreichen – sondern wahrhaftiger zu werden.
Das Ego-Ziel braucht Applaus, der Seelenruf braucht Raum
Ein Ego-Ziel ist oft laut. Es will gesehen werden. Es schreit förmlich nach Anerkennung – nach dem Applaus von außen. Es ist ein Ziel, das sich stark über Leistung definiert. Wenn du dort ankommst, willst du, dass andere es sehen. Dass sie staunen. Dass sie dir sagen, wie großartig du bist. Es fühlt sich gut an, bewundert zu werden. Doch dieser Moment ist flüchtig. Das Ego-Ziel verlangt immer mehr – es kennt keine Ruhe, keinen Frieden. Nur das nächste Ziel, den nächsten Applaus.
Ein Seelenruf hingegen ist still. Er braucht keine Bühne. Keine Beweise. Kein Publikum. Er braucht Raum – Raum in dir, um sich zu entfalten. Du gehst los, weil du nicht anders kannst. Weil etwas in dir sagt: Das bin ich. Und wenn du das hörst, entsteht eine innere Stille. Kein Drang nach außen – sondern eine Hingabe nach innen. Du tust es nicht, um gesehen zu werden. Du tust es, weil es dich lebendig macht.
Ich habe selbst erlebt, wie der Applaus zu einer Droge werden kann. Nicht, weil ich großen Erfolg wollte – sondern weil ich geliebt werden wollte. Weil ich gemocht, anerkannt, gesehen werden wollte. Ich habe so oft Dinge gesagt, getan oder geteilt, nicht weil sie mir selbst entsprachen, sondern weil ich spürte, dass sie Resonanz erzeugen. Ich war süchtig nach der Resonanz, nach dem Gefühl, nicht falsch zu sein. Aber tief in mir wusste ich: Das ist nicht echt. Es macht nicht satt. Es hinterlässt mich leer, selbst wenn das Außen jubelt. Und es geht dabei nicht um vorsätzliches Lügen. Sondern um das Ignorieren der eigenen Wahrheit.
Es war letztlich meine letzte Beziehung, die mir genau das gnadenlos gespiegelt hat. Ich habe ihren Selbstbetrug nicht mehr ertragen – und durch sie habe ich meinen eigenen erkannt. Ich war nicht der Retter. Ich war Teil des Problems. Ich habe mich angepasst, geschwiegen, zurückgenommen – aus Liebe. Und ich bin aus Liebe gegangen. Aus Liebe zu ihr. Und aus Liebe zu mir selbst. Es war dieser Spiegel, den ich offenbar gebraucht habe, um endlich aufzustehen. Um mich selbst nicht länger zu verraten. Es war der Moment, an dem ich wirklich aufgewacht bin.

Das Ego-Ziel arbeitet mit Druck, der Seelenruf fließt mit Leichtigkeit
Manchmal braucht es keinen Plan.Nur einen Moment, der alles verändert.
Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur ehrlich. Ich bin nicht hier, um dich zu verändern. Ich bin hier, um dich zurück zu dir zu führen. Wenn du fühlst, dass es Zeit ist – dann komm hierher: Wer ist Maik Thomas
Wenn du einem Ego-Ziel folgst, merkst du es oft an der Energie: Es fühlt sich eng an. Forciert. Es braucht Disziplin, Kontrolle, manchmal sogar Kampf. Du musst dich pushen. Du musst dich durchsetzen. Es gibt wenig Spielraum für Intuition.
Ein Seelenruf hingegen fühlt sich an wie Fluss. Wie ein inneres Ja, das keine Anstrengung braucht. Du arbeitest, ja – aber es nährt dich. Du bleibst wach. Du folgst Impulsen. Du bist nicht in Kontrolle, sondern in Verbindung.
Nach der Trennung und mit Beginn meiner Transformation habe ich immer mehr rausgefunden, herausgearbeitet und erfühlt, wer ich wirklich bin. Es war ein langsames, aber tiefes Wiederentdecken meines eigenen Wesens. Und mit jeder Erkenntnis wurde klarer, was mein Leben wirklich tragen soll – und was nicht mehr.
Ich habe mich neu sortiert. Habe meine Aufgaben, Ziele und Tätigkeiten nicht mehr aus einem alten Ich abgeleitet, sondern aus dem, was heute in mir lebt. Vieles, was früher keinen Platz hatte, ist heute selbstverständlich in meinem Leben integriert – ohne Anstrengung, ohne Maske, ohne Scham.
Früher habe ich oft Vorwürfe gehört: Dass ich nicht konsequent sei, dass ich Dinge anfange und nicht zu Ende bringe. Heute gibt es diese Vorwürfe nicht mehr. Nicht, weil ich etwas beweisen muss – sondern weil ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Weg gehe, der mir entspricht. Es kostet mich keine Energie. Es schenkt mir welche.
Diese Phase meines Lebens war wie eine innere Geburt. Und aus dieser Tiefe heraus ist mein Authentizitätskompass entstanden – der erste Kurs meiner Trilogie des Seins. Er ist nicht nur ein Angebot an andere. Er ist mein eigenes Zeugnis. Die Essenz meines Weges. Die Rückverbindung zu mir selbst – Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug.

Das Ego-Ziel lebt von Vergleich, der Seelenruf kennt nur Wahrheit
Ein Ego-Ziel schaut nach außen. Es fragt ständig: Wo stehe ich im Vergleich zu anderen? Bin ich besser? Bin ich schneller? Habe ich mehr erreicht? Es orientiert sich an äußeren Maßstäben – Zahlen, Status, Erfolg.
Ein Seelenruf ist frei von all dem. Er ist radikal individuell. Er kennt keine Konkurrenz. Er fragt nicht: „Bin ich besser als…?“, sondern: „Bin ich noch ganz bei mir?“ Der Seelenruf führt dich tiefer – nicht höher. Er will nicht imponieren. Er will berühren.
Ich habe mich selbst immer sehr wenig verglichen. Ebenso war ich immer schon völlig frei von Neid. Vielleicht, weil ich tief in mir gespürt habe, dass mein Weg niemals vergleichbar ist. Dass meine Wahrheit nicht in Ranglisten oder Statussymbolen gemessen werden kann. Gleichzeitig kann ich total gut nachvollziehen, was Social Media mit so vielen Seelen macht. Da werden Ideale geboren und jeglicher Erfolg wird als Ergebnis eines starken Willens inszeniert – als wäre Leistung der einzige Weg zur Erfüllung.
Aber das, was wirklich zählt, findet im Stillen statt. Das, was dich ruft, trägt keine Zahlen. Es trägt Frequenz. Es sagt dir niemand, dass äußerlicher und materieller Erfolg oft gar kein Teil deiner Bestimmung ist. Dass du keine Angst haben musst, wenn dein Weg leiser, sanfter, freier ist.
Social Media drückt, macht Angst, manipuliert – nicht immer böse gemeint, aber oft weit weg von deiner Seele. Wenn du jedoch auf deine innere Stimme hörst, auf das, was dich wirklich erfüllt, dann wirst du nicht zum Opfer. Dann wirst du zur Entscheidung. Deine Wahl wird aus deiner Frequenz heraus geboren sein – und sie wird zu dir passen.
Und vielleicht wirst du dann nicht „besser“ sein als andere – sondern freier. Wahrhaftiger. Und genau das ist es, was deine Seele schon immer wollte.

Das Ego-Ziel endet in Erschöpfung, der Seelenruf führt zur Erfüllung
Viele Menschen rennen jahrelang einem Ziel hinterher – nur um am Ende festzustellen: Es macht nicht satt. Es war nie das, was sie wirklich wollten. Und manchmal erkennen sie das erst, wenn sie ausgelaugt am Gipfel stehen. Der Preis, den sie zahlen, ist hoch: emotionale Leere, Erschöpfung, das nagende Gefühl, trotz äußerem Erfolg innerlich auf der Strecke geblieben zu sein. Oft hängen an diesen Zielen ganze Lebensentwürfe, Erwartungen und das Bild, das andere von uns haben sollen. Doch wenn man ehrlich hinsieht, war das Ziel nie das Eigene – sondern nur ein Versuch, sich selbst genug zu sein, indem man etwas erreicht.
Der Seelenruf hingegen erfüllt dich schon auf dem Weg. Jeder Schritt fühlt sich bedeutungsvoll an. Nicht, weil er leicht ist – sondern weil er wahr ist. Du bist verbunden mit dir selbst. Mit deinem Warum. Und das nährt. Du brauchst keinen Applaus, keine Pokale, keine Likes – du brauchst nur dich. Und genau das schenkt dir der Seelenruf: die Rückverbindung zu dem Teil in dir, der schon immer wusste, warum du hier bist.
In meinem Leben gab es immer diese unterschwellig drückende innere Wahrheit. Dieses stille, kaum greifbare Gefühl, dass ich mich selbst nicht sehe – und damit auch nicht fühlen kann. Dass ich mich selbst verrate, jeden Tag ein bisschen mehr, indem ich etwas lebe, das nicht mein wahres Ich ist. Und dann kam dieser Punkt. Ich stand kurz vor der Transformation, und ich wusste: Wenn ich so weitermache, werde ich krank – nicht körperlich zuerst, sondern seelisch. Es war ein klares inneres Signal, das mir sagte: Du musst beginnen, dich zu lieben. Und du musst beginnen, dich zu leben.
Was das konkret bedeutet, konnte ich damals noch nicht greifen. Ich wusste nur: Ich kann nicht mehr zurück. Ich muss diesen Weg gehen. Es war kein mutiger Aufbruch, sondern ein existenzielles Aufwachen. Und rückblickend kann ich sagen: Es war jede Träne, jede Erkenntnis, jede Nacht des Zweifelns wert. Denn am Ende dieses Weges habe ich den größten Schatz gefunden, den ein Mensch finden kann: Mich selbst. Nicht als Ideal, nicht als perfektes Bild – sondern als lebendiges, atmendes, fühlendes Wesen. Als Ich. Und das hat mein ganzes Leben verändert.
Das Ego-Ziel braucht Kontrolle, der Seelenruf braucht Vertrauen
Ein Ego-Ziel will planen. Absichern. Kontrollieren. Es hat Angst vor Unsicherheit – denn es kennt nur das Ziel, nicht den Weg. Es will garantieren, dass es klappt. Und genau das macht es so anstrengend. Es denkt in linearen Abläufen, in Schritten und Strategien. Es will nichts dem Zufall überlassen. Denn es fürchtet die Leere, die entsteht, wenn kein Plan greift. Es fürchtet das Scheitern, weil es seinen Wert an ein Ergebnis knüpft. Das Ego braucht Sicherheiten, weil es sich selbst nicht vertraut. Es braucht ein Netz – und hofft doch insgeheim, dass es nie springen muss.
Ein Seelenruf vertraut. Er weiß oft nicht, wohin er führt – aber er weiß, dass er führt. Er lässt Raum für Überraschung. Für Wunder. Für Intuition. Wer seinem Seelenruf folgt, braucht keine Garantie. Er braucht nur ein offenes Herz. Er geht nicht in festen Strukturen – er geht in Frequenz. In Hingabe. In tiefer Bereitschaft, sich führen zu lassen, selbst wenn der nächste Schritt im Nebel liegt. Der Seelenruf weiß: Kontrolle ist eine Illusion. Und genau in dieser Hingabe liegt seine größte Kraft.
Ich habe das als Wahrheit schon immer so gefühlt. Für mich leben konnte ich es allerdings nicht. Zu tief saßen alte Muster, zu groß war die Angst vor Ablehnung. In meiner letzten Beziehung war das Thema mit dem Festhalten, dem Sichern und dem Ringen um Kontrolle allgegenwärtig – nicht aus Bosheit, sondern aus Angst. Ich spürte, wie schwer es ihr fiel, sich wirklich fallen zu lassen. Und gleichzeitig spürte ich: Ich selbst bin längst an einem Punkt, an dem ich nicht mehr zurück kann. Ich habe nicht kontrolliert – ich habe getragen. Ich habe gehalten, geliebt, gehofft. Aber irgendwann war mein Herz müde. Nicht, weil ich sie nicht mehr liebte – sondern weil ich begann, mich selbst wieder zu lieben. Und so wurde ihre innere Unruhe zu meinem Spiegel. Nicht, weil ich sie ändern wollte – sondern weil ich nicht länger an einem Ort bleiben konnte, der nicht mehr meiner Wahrheit entsprach.
Es ist verrückt, dass die größte Liebe des eigenen Lebens zerbricht, weil du selbst anfängst, keinen Selbstbetrug mehr zu akzeptieren. Weil du endlich bereit bist, in den Spiegel zu schauen – und das Bild, das du siehst, nicht länger beschönigst. Diese Beziehung hat mich nicht nur verletzt – sie hat mich verwandelt. Sie hat mir meine tiefste Unwahrheit gezeigt. Und sie hat mir die Kraft gegeben, mich für meine Wahrheit zu entscheiden.
Und dennoch werde ich für diese schmerzhaftesten Erfahrungen in meinem bisherigen Leben immer dankbar sein. Denn aus dem größten Schmerz ist mein klarstes Licht geboren. Meine Liebe ist größer denn je, aber meine Klarheit auch. Und manchmal zeigt echte Liebe sich nicht im Retten, nicht im Bleiben, nicht im Beweisen – sondern in der stillen Entscheidung, den anderen freizugeben. In der heiligen Geste des Loslassens.
Und vielleicht ist genau das der Moment, in dem wahre Liebe beginnt: Wenn du bereit bist, nicht mehr zu kämpfen – sondern zu vertrauen. Nicht mehr zu kontrollieren – sondern zu fühlen. Und dann öffnet sich etwas, das so viel größer ist als das Ich. Es ist die Seele, die endlich atmet.

Fazit
Ich kenne beide Bewegungen in mir. Ich habe Ziele verfolgt, weil ich dachte, ich müsste. Weil ich dachte, dass Liebe verdient werden muss. Weil ich dachte, dass mein Wert in meiner Leistung liegt. Und ja – manchmal war ich sogar erfolgreich. Doch innerlich blieb ein Echo. Leer. Still. Irgendwie falsch.
Der Moment, in dem ich begonnen habe, meinem Seelenruf zu folgen, hat alles verändert. Es war nicht spektakulär. Es war nicht logisch. Aber es war wahr. Ich habe losgelassen, was nicht mehr stimmte. Und ich bin eingetaucht in das, was mich ruft. Nicht, um jemand zu sein – sondern um ich selbst zu sein. Heute ist mein Leben nicht „perfekt“ – aber es ist meines. Und es trägt mich.
Ich weiß, wie schwer es ist, den Lärm des Außen auszuschalten. Ich weiß, wie schmerzhaft es sein kann, sich selbst die Wahrheit einzugestehen. Doch ich weiß auch, wie heilsam es ist, dem Flüstern deiner Seele zu folgen. Wenn du das hier liest und spürst, dass da ein Ruf in dir ist – hör hin. Schiebe ihn nicht weg. Nimm ihn ernst. Denn manchmal ist genau das Leise der Anfang von allem.
Von deinem wahren Weg. Von deiner Rückverbindung. Von deiner Seele. Und vielleicht – von deinem ersten echten Atemzug als du selbst.
